Unser rotes Höhenvieh – Kühe mit Charakter.
Das Harzer rote Höhenvieh hat nicht nur einen besonnenen, ruhigen Charakter, die Tierrasse ist auch besonders schön. Man nennt diese Tiere „3-Nutzen-Rinder“: sie geben Milch für ihre Kälbchen, sie haben vorzügliches Fleisch und sie können wegen ihres menschenfreundlichen Wesens problemlos als Zugtier für die Feldarbeiteingesetzt werden.
Die Kennzeichen des Roten Höhenvieh sind die mittlere Größe bei gute Bemuskelung, ihr Haar ist einfarbig braun, sie besitzen ein helles Flotzmaul, die weiße Schwanzquaste ist von rotbraunen Haaren ummantelt. Ihre Hörner sind hell mit einer dunklen Spitze. Heute wird die Rasse häufig zur Extensivbeweidung und Landschaftspflege eingesetzt.
Bis in die 60er Jahre waren diese Rinder in jedem Dorf im Harz zuhause. Durch ihre Trittsicherheit und ihre gute Marschfähigkeit war es die Rasse, die das oftmals harte und karge Futter auf den steilen Bergen und Wäldern in gute Fleisch- und Milchqualität umwandelte.
Weil sich Fleisch- und Milchleistung auch durch Einkreuzungen nicht verbessern ließen, verlor man das Interesse an dieser Rasse und der Bestand an Rotem Höhenvieh wurde für die landwirtschaftliche Nutzung uninteressant.
Unsere Tiere werden in der „Mutterkuhhaltung“ gehalten – das heißt, die Kälber bleiben bei der Mutter, solange sie es duldet. Sie hat alle Milch allein zur Kälbchenaufzucht zur Verfügung und muss daher nicht gemolken werden.
Im Winter stehen unsere Rinder in einem großen, nach Süden komplett offenen, luftigen, windgeschützten Stall mit einer sehr großen „Terrasse“. Sie haben jederzeit die Möglichkeit sich drinnen und draußen frei zu bewegen – zum Regentropfen spüren oder Sonnenstrahlen genießen, zum Schlafen im dicken Strohbett oder zum gegenseitigen Fell-Lecken…
Ab April/Mai weiden sie bis Oktober/November auf insgesamt 20 Hektar Grünland mit Unterstand, frischem Wasser und ihrem Mineralfutter. Natürlich fühlen sie sich auf der Weide am wohlsten, wo sie ihren Bewegungsdrang frei ausüben können.
Außer Mineralien, die ihnen in einem Leckeimer zur freien Verfügung stehen, erhalten unsere Tiere im ihrem Winterstall nur Raufutter, also Heu- und Heulage. Wir füttern kein zusätzliches Kraftfutter für Extrawachstum und Fleischmasse.
Genau das hat sehr großen Einfluß auf eine exquisite Fleischqualität. Das Rote Höhenvieh ist durch seine ursprüngliche Art der Haltung mit viel Weide und Wiesenkräutern und nur mit Grundfutter erreichtes langsames Wachstum bekannt für seine besondere, geschmackvolle, gut durchwachsene Fleischqualität.
Unsere Rinder werden von uns zweimal täglich kontrolliert: ob eins hinkt, ob die Beine und Klauen in Ordnung sind, ob die Euter unauffällig, ob die Zäune unversehrt sind, das Wasser läuft, ob sich die Vorzeichen einer bevorstehenden Kälbergeburt verändert haben, ein Kälbchen geboren wurde, ob es gut steht und säuft, ob beide Ohrmarken noch in den Ohren vorhanden sind – das ist sehr wichtig für die Identifikation eines jeden Rindes…
Durch den intensiven, regelmäßigen Kontakt kennen wir jedes Tier ganz genau. Sie sind sehr menschenbezogen und folgen uns auf Schritt und Tritt. Trotzdem ist uns ein respektvoller Abstand wichtig. Sie haben Hörner und wir keine…
Warum haben unsere Rinder Hörner?
