Nachzucht und Jungpferde

Wie viele Pferdebesitzer haben auch wir den Traum von Fohlen aus eigenen, geliebten, talentierten Warmblut-Stuten mit sehr gutem Pedigree. Unser Zuchtziel ist natürlich auch ein Fohlen, das kerngesund ist, sich schon recht ausbalanciert bewegen kann und, was für uns besonders wichtig ist: ein gelassenes, intelligentes Interieur hat.

Erst seit einigen Jahren „züchten“ wir hier auf Hofgut Ashege. Oder besser: Wir vermehren im besten Sinne. Wir hegen keinen Anspruch darauf, uns mit erfahrenen Züchtern zu vergleichen, die bereits jahrzehntelang die Stammbäume und Linien von Pferdegenerationen kennen, mit all ihren Besonderheiten, den Vor- und Nachteilen, der idealen Anpaarung…

Wir sind daran interessiert, solide, verlässliche Reitpferde zu züchten, die später unkompliziert sind im Umgang und beim Reiten. Natürlich machen auch wir uns ganz viele Gedanken, welcher Hengst zu der jeweiligen Stute passen könnte, schauen uns Videos an, informieren uns auf den Hengstvorführungen, sprechen mit Züchtern – am Ende aber entscheidet der Bauch.

Die Trächtigkeit

Eine gesunde Trächtigkeit unterstützen wir mit viel Bewegung der tragenden Stuten im gewohnten Herdenverband, machen Blutproben und füttern im letzten Trächtigkeitsdrittel ein spezielles Futter. Die Stuten werden täglich gepflegt und können sich in der restlichen Zeit um sich und ihre Stuten-Freundinnen in der Herde des Aktivstalls kümmern.

Wenn sie nicht mehr in die Heu- und Kraftfutterstation passen – wenn der Bauch zu dick ist – ziehen sie in einen entlegeneren, separaten, abgetrennten Offenstall-Bereich mit eigenem Sandpaddock und Weideanschluß. Da sind sie ungestört und wir können sie bis zur Geburt gut beobachten.

Bei der letzten Geburt von „Camelot“ Caressini x Cornet Obolensky waren wir alle dabei. Dieser Vertrauensbeweis war einfach wundervoll!

Das Imprint-Training

Unmittelbar nach der Geburt berühren wir das neugeborene Fohlen behutsam an allen Körperteilen. Wir legen damit einen Grundstein für eine vertrauensvolle Beziehung zu uns Menschen. Nach einigen Tagen wird das Fohlen auch gleich an das Halfter „gewöhnt“, es lernt ein wenig „Führtraining“ und seine Hüfchen zu geben und sich einfach nur in unserer Nähe wohl zu fühlen. Beim sogenannten Imprint-Training ist seine Mutter natürlich immer in der Nähe und beobachtet uns mit einem wachsam-schützenden Auge…

Dieses behutsame und konsequente „Training“, die Geduld und Zeit, die wir mit den jungen Fohlen verbringen ist so wichtig, sie ist vertrauensfördernd, sie macht uns soviel Freude und macht alles, was das Pferd für sein Reitpferdeleben noch lernen muss viel entspannter. Die Fohlen haben sofort Anschluß an das Sandpaddock und große Weiden. So können sie sich sofort viel in natürlichem Licht bewegen.

Die behutsame Fohlenaufzucht

Das Allerwichtigste ist für uns die gute Ernährung der Stute während der gesamten Trächtigkeit und Laktation und weiterhin viel Bewegung. Diese 24stündige Bewegungsfreiheit auf großen Flächen gilt auch für die Fohlen. (Wenn das Wetter es erlaubt – die frischen Kleinen sollen nicht direkt auf feuchtem, kaltem Boden liegen – werden die Stuten langsam angeweidet, wir beginnen damit schon im Stall). Kurze Zeit später sind sie dann bei Wind und Wetter draußen und können selbst entscheiden, ob und wann sie sich in den Stall zurückziehen möchten.

Diese artgerechte Fohlenaufzucht macht sie robust gegen Krankheiten, die sofortige Bewegung stärkt den gesamten Bewegungs- und Herz-Kreislaufapparat, macht sie müde, hungrig und ausgeglichen. Mit ungefähr 6-8 Monaten werden sie behutsam, stundenweise abgesetzt. Dabei setzen wir Homöopathie zur Erleichterung der Trennung ein und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Die Fohlen bleiben zusammen in dem gewohnten Stallbereich, in dem sie zur Welt kamen – die Mütter ziehen zurück in ihre ursprüngliche Stutenherde. Mit circa einem Jahr werden die männlichen Absetzer kastriert und ziehen ein Jahr später neben die Wallachgruppe in den Aktivstallbereich, die weiblichen Absetzer in einen abgetrennten Bereich der Stutenherde. Wenn sie 2 Jahre alt sind, im folgenden Sommer werden sie in die Herden integriert.