Sozialkontakte

Pferde sind von Natur aus Herden- und Fluchttiere. Um ihnen in einer Stallhaltung annähernd gerecht zu werden sind Artgenossen, Sozialkontakte, ausreichend Platz und angemessenes Futter Grundvoraussetzungen. 

Leider haben viele unserer „Wohlstandspferde“ als Jungpferde nie ein richtiges Sozialverhalten lernen können. Zu früh oder rabiat abgesetzt, im Winter zusammengepfercht in zu engen, dunklen Laufställen, fristen sie dann später ihr Dasein häufig in engen, dunklen stinkigen Boxen neben einem unpassenden Stallnachbarn. Sie haben viel zu wenig oder zu viel falsche Bewegung und Training und bekommen leider oft das falsche Futter zu fressen. Ehrlich gesagt auch eine moderne Form der Massentierhaltung!

In der Natur sorgt die Herde dafür, dass sich alle Herdenmitglieder sicher fühlen können und Pferde Spielkameraden und Vertraute finden. Zu einem gesunden Pferdeverhalten gehören Fellpflege, spielen, kraulen, knabbern, gemeinsames wälzen, jagen, gemeinsames Fressen, gemeinsames Zusammenstehen, Rangfolgeabsprachen…. mehr oder weniger intensiv. Das ist Typ- Rasse, Alters- und Geschlechterabhängig – in der modernen Pferdehaltung zusätzlich auch abhängig von ihrer Prägung und Geschichte. 

Zwei Pferdeköpfe im Morgenlicht

In unserem Aktivstall ist die kluge Gruppenzusammenstellung die wesentliche Grundlage für das das friedliche Miteinander der einzelnen Mitglieder. Die Grundlage dafür, dass jedes Pferd seinen Platz finden kann und ohne Stress von den Vorteilen dieser Haltungsform profitiert.

Dazu gehört auch, dass die Pferde in ausreichend Rückzugsmöglichkeiten haben und Ruhe finden können. In guten Gruppen-Zusammensetzungen sieht man die Tiere dösen und auf der Seite liegend im Tiefschlaf schnarchen. Ein oder mehrere Pferde halten „Wache“. In unseren beiden „Herden“ sehen wir häufig, dass alle Pferde gemeinsam liegen.

Die Herde entspannt sich im Paddock

Wir führen im Vorfeld ausführliche „Bewerbungsgespräche“, um uns einen Überblick zu verschaffen, ob unser Aktivstall mit dieser Art der der Gruppenhaltung, der computergesteuerten Fütterung  und dem ganzheitlichen Konzept wirklich für Pferd und Besitzer passend sein kann. 

Nur für Pferde, die gut sozialisiert sind, ist eine Integration in eine bereits bestehende Pferdegruppe eine Option. Die Auseinandersetzungen zur Klärung der Rangfolge halten sich dadurch sehr in Grenzen. Damit ein Um- und Einzug mit sowenig Unruhe und Stress wie möglich einhergeht.

Die Herde grast auf der Weide
Zwei Stuten im Paddock
Die Herde im Paddock